Der Titel „Kaishi“, kommt aus dem japanischen und bedeutet soviel wie Anfang, Beginn. Mit Bild, Wort und Klang werden poetische „Schwellenräume“ geschaffen, die mit dem Verstand nicht begriffen werden können. Sie lassen ein dichtes Feld von Präsenz und Stille entstehen und erschaffen einen Raum, der jenseits des materiell Erfassbaren liegt. Dadurch wird eine Öffnung hergestellt, die den Rezipienten zu sich führt, aber auch weit darüber hinaus.
Zwischen Kommen und Gehen, dem Woher und Wohin, bietet der Warteraum im Bahnhof einen Moment des Innehaltens und der Ruhe. Nichts, was getan werden muss, außer zu warten bis es weitergeht zum nächsten Ziel. Der visuell, poetisch/sprachliche und akustische Raum kooperiert mit dem Raum der Wartehalle als ebensolcher Schwellenraum. Das „Dazwischen Sein“ wird auf mehreren Ebenen sinnlich erlebbar und damit gegenwärtig gemacht.
Der akustische Raum entsteht durch eine Klanginstallation. In einer Schleife werden sieben Klangstücke abgespielt, die der Klangkünstler Viz Michael Kremietz zu sieben ausgewählten Bildern meiner Malerei komponierte und die sieben gesprochene poetische Textfragmente
enthalten.
Diese gesprochenen Textfragmente bilden den poetisch/sprachlichen Raum und sind gleichzeitig auch visuell als Text lesbar. Aus einer matten, lichtdurchlässigen Goldfolie
herausgeschnitten und auf die Fenster aufgebracht, verbinden sie den Innenraum mit dem Außenraum, indem sie das Licht hindurch scheinen lassen und von beiden Seiten lesbar sind. Die Goldfolie
lässt den Raum zu einen geborgen-warmen, intimen Ort werden.
Für den visuellen Raum werden die sieben Gemälde aus dem Kaishi-Projekt als Backlightdruck in Orginalgröße (170x160cm) gezeigt. Im wöchentlichen Wechsel wird jedes der sieben Bilder zu sehen sein
und dem Raum eine andere visuelle Prägung geben.
Das Projekt „Kaishi“ möchte zu einem neuen Anfang inspirieren. Einen Anfang, der zunächst zu sich selbst zurückführt, um so aus der eigenen Mitte heraus Impulsen zu folgen, die einen
neuen authentischen Weg entfalten lassen.
Die junge Firma Frameness aus Utting sponsert die hinterleuchteten Drucke samt Backlightrahmen während der Ausstellungdauer. Limitierte Auflage! Die bisher unverkäuflichen 7 Gemälde sind als Drucke in einer limitierten 10er Auflage je Bild erwerbbar.
In einem Trailer auf YouTube gibt es Infos zum
Buchprojekt.
Foto: York Dertinger